Das römische Reich bestand mehr als 1.000 Jahre. Es lässt sich von 753 v. Chr. – 476 n. Chr. in drei Phasen mit unterschiedlichem Regierungssystem unterteilen. Zunächst herrschten die etruskischen Könige für mehr als 200 Jahre in Rom. Der letzte römische König war ein Tyrann und wurde vom Volk im Jahre 510 v. Chr. verjagt. Nie wieder wollte sich das römische Volk derart unterdrücken lassen.

Der Senat wird zur gesetzgeberischen Gewalt

Bereits unter den etruskischen Königen hatte es eine Art höhere Versammlung gegeben, die von den einflussreichsten Familien, den Patriziern, besetzt waren. Insofern knüpfte der Senat an bestehende Traditionen an und gewann beträchtlich an Kompetenzen hinzu. Was ist ein Senator in der Schweiz? Informieren Sie sich unter diesem Link!

Zunächst gab es 100 Senatoren. Die Zahl stieg später auf 300 Senatoren und seit Sulla auf 600 Senatoren. Der Senat verfügte in der Republik über weitreichende Vollmachten und war die gesetzgeberische Gewalt. Er wählte aus seinen Reihen für jeweils ein Jahr zwei Prokonsuln, die den Staat regierten Wie früher die Könige wurden die Senatoren von den Liktoren mit ihren symbolbeladenen Rutenbündeln (fasces) beschirmt.

Um dem Volk mehr Mitsprache zu ermöglichen, wurde die Position des Volkstribuns in die Regierungsgewalt eingeführt. Der Volkstribun vertrat die Interessen des einfachen Volks (plebs) und schützte es vor Entscheidungen des Senats, gegen die er Veto einlegen konnte. Ein berühmter Volkstribun war Tiberius Gracchus, dessen Wirken in den ersten römischen Bürgerkrieg mündete. Die Rebellion wurde unter Sulla niedergeschlagen.

Degradierung zum beratenden Organ im Prinzipat

Im Zuge des noch verheerenderen Bürgerkriegs unter Cäsar, ging Octavian als Kaiser Augustus als Nutznießer hervor, der die Ära des Prinzipats einläutete. Während er sich einerseits geschickt von den verhassten Königen distanzierte und sich selbst als primus inter pares (Erster unter Gleichen) inszenierte, gelang es ihm andererseits, den Senat auf eine nur noch beratende Gewalt zu reduzieren, sodass er selbst de facto diktatorische Vollmachten genoss. Diese Vollmachten gingen bis zum Ende Roms auf seine Nachfolger über.